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Neuste Entdeckungen aus der Welt der Tüftler und Roboter: “Maker Faire” in Berlin

Nach bereits drei erfolgreichen “Maker Messen” in Hannover fand am 3. und 4. Oktober die erste “Maker Faire” in Berlin statt. DIE Messe für Erfinder und Entwickler zog fast 8.000 neugierige Besucher an. Wir präsentierten dort unseren gesamten robotischen “Fuhrpark” aus dem Hause VARIOBOT. In der Hauptstadt mit dabei waren nicht nur “tibo” und “spido”, sondern jedes Robo-Wesen, das während des letzten Jahres analog gesteuert mobil geworden ist: Ganz gleich, ob fahrend, schwimmend oder laufend; ob aus unserem hauseigenen Sortiment gebaut oder mit Fischertechnik und anderen Roboterplattformen abgewandelt.

Roboter von "Lets make Robots"

Besonders spannend fanden wir es auch, andere Robotertypen zu treffen und viele alte Bekannte von der “Maker Faire” in Hannover wieder zu sehen.


Natürlich haben wir auch für euch unsere Augen und Ohren offen gehalten. Wenn ihr ebenso viel Spaß an kreativen Technikprojekten habt, laden wir euch nun zu einem Überblick ein:

Interaktion auf unserer Roboterspielwiese

Unsere Roboterspielweise lud dazu ein, mit den kleinen Gefährten in Interaktion zu treten. Besonders die jüngere Generation hatte keine Berührungsängste und experimentierte mit den unterschiedlichen Robotercharakteren. Je nach Konfiguration und Steuerschaltung reagieren die Bots auf die Menschen: Sie flitzen agil und scheinbar ziellos umher, weichen jedoch geschickt den nach ihnen greifenden Händen aus oder versteckten sich an einem dunkleren Ort, um ungestört zu sein.

Roboter-Spinne “spido” erneut Publikumsmagnet

2 spido Fans und Unterstützer

Unsere Roboter-Spinne “spido” beeindruckte besonders viele Besucher. Diese beiden Tech-Fans entwickelten eine Faszination für unser Spinnentier. Wir unterhielten uns ausführlich über mögliche künftige Ausführungsformen. Besonders freuten wir uns über das Angebot, uns bei der serienreifen Entwicklung sowie einer Kickstarter-Kampagne zu unterstützen.

Strahlendes Outfit zieht an!

LED-Anzug lockt spido an

Diese futuristisch anmutende Lady war ein wahrer Lichtblick: Ihr LED-besetzter Anzug wurde aus einem mit Akkus beladenen Rucksack heraus mit Energie versorgt. Besonders angezogen fühlten sich unsere Bots: “tibo” und “spido” konnten der Ausstrahlung der Lady nicht widerstehen und strebten zum Licht, was auch der jungen Frau viel Spaß machte. Davon gibt es auch ein kurzes Video

Roboter mit Schere, Kleber und Pappe

ZURI von Zoobotics

Aus Papier und Pappe gefertigt sind die Roboter von “Zoobotics”. Bereits auf der “Maker Faire” in Hannover waren sie an unserem Nachbarstand stationiert. Das besondere Konzept von Daniel Kocyba, einem Designer aus Hamburg, ermöglicht es dem User, den Roboter branchenunüblich mit Cutter, Lineal, Schneidematte, Falzbeil, Klebstoff und Schraubendreher aufzubauen. Nach Belieben kann er anschließend angemalt und programmiert werden.  

ZURI Roboter auf Rädern

Neu im Sortiment ist dieses Jahr der fahrende Roboter aus Pappe. Neben einem einfachen Modell mit zwei Antrieben (Differenzialantrieb) und einem schwenkbaren Stützrad entwickelte Daniel auch einen Roboter mit vier aktiven Rädern, die alle um 90° lenkbar sind. Die insgesamt acht Servos ermöglichen es dem Gefährt, seitlich einzuparken, ohne sich dabei drehen zu müssen.  

Insekten-Roboter im Anmarsch

Ameisen-Roboter

Auf einem ausgeklügelten Baukastensystem basiert dieser Roboter in Form einer Ameise: Er kann von Kindern aus unterschiedlich funktionellen Komponenten zusammengesetzt und mit Lego-Bauteilen kombiniert werden. Dieses Roboter-Insekt bewegt jedoch seine Beine nicht wie spido, sondern bewerkstelligt die Fortbewegung über das Verdrehen seines Körpers.

Linienfolgende Roboter unter sich

spurt mobil

Die Uni Rostock präsentiert mit dem “Spurt-Mobil” einen einfachen Linienfolger.

Die Besonderheit: Das Mobil fährt nicht in der Mitte der Spur, sondern bewegt sich am Rand der schwarzen Linie entlang und kommt dabei mit nur einer Reflexlichtschranke und zwei Transistoren aus. Hierfür ist es jedoch essenziell, dass die Linie ausreichend breit ist und keine Überkreuzungen aufweist. Eine schöne Bauanleitung einschließlich grundlegender Erklärungen für Einsteiger findet ihr hier: http://www.dein-labor.tu-berlin.de/sites/default/files/uploads/main.pdf

Linienfolger spurt mobil

Die Steuerung sollte wie bei “tibo” mit möglichst einfachen Mitteln bewerkstelligt werden. Unsere Linienfolger verbindet also, dass sie ohne Prozessortechnik auskommen und ihren Weg finden. Der Unterschied liegt darin, dass die auf einem Eisstiel aufgebaute Steuerung nicht variabel funktioniert. 

Nähere Infos zum Projekt findet ihr auf: http://spurt.uni-rostock.de/

Ein intelligenter Rasenmäh-Roboter?!

Ardumower - Rasenmäher

Gartenfreunde und Hobbygärtner aufgepasst:

Der “Ardumower” ist ein Rasenmäh-Roboter zum Selberbauen. Richtig toll ist, dass er aus modularen Komponenten besteht und seine gesamte Technik auf Open Source basiert. Viele erwerbbare Rasenmäh-Roboter zeichnen sich nicht durch intelligente Performance aus. Oder sie sind unbezahlbar. Wenn der User sich seinen eigenen Roboter zusammenbaut, hat er selbst in der Hand, bzw. sieht am Bildschirm, wie der Roboter mit dem Rasen umgeht. Nähere Infos und die Anleitung findet ihr auf www.ardumower.de

Robotersteuerung als mobiler Computer

Woodwalker Evolution

Besonders angetan sind wir auch vom “Woodwalker Roboter-Projekt” von Rainer Radow. Die stetige Entwicklung von Steuerplatinen, Generation um Generation, ist hier im Bild schön dargestellt.

Die Platinen sind mittlerweile für alle möglichen und unmöglichen Eventualitäten ausgestattet. Ihr Erfinder berichtet, dass die Platinen es fast schaffen, einen richtigen Computer zu ersetzen. Eine faszinierende Idee: Auch als mobile Musikanlage sind die Woodwalker geeignet.

Auf der “Maker Faire” nutzten sie zwar nur ihre Fühler, um Hindernissen auszuweichen, aber die jüngeren Besucher hatten viel Spaß, die Roboter in verschiedene Richtungen zu navigieren.

Nähere Infos auf:

http://wood-walker.org/wiki/doku.php/en/general

Ursprünglich und perfekt vernetzt: Das Spielzeug der Zukunft

Avaikai von VAIKAI

Vai Kai” ist ein Startup aus Berlin, das dieses schlicht anmutende Spielzeug names “Avakai” aus Holz konzipierte. Die natürlichen Materialien und seine organische Form stehen im Kontrast zur eingesetzten Sensorik und verbauten Elektronik. Kinder können durch haptische Reize, so z. B. durch Klopfen oder Streichen, mit dem Spielzeug interagieren. Informationen können so auch zwischen zwei Holzpuppen ausgetauscht werden. Eine Vibration signalisiert die Entfernung zueinander. Dabei kommen die Holzpuppen ganz ohne Tasten und Display aus.

Steampunk: Spiel im technoiden Retro-Look

arduino-aergere-dich-nicht

Luca Zimmermann beschäftigt sich aktiv mit Steampunk:

Dieser Begriff beschreibt eine kulturelle Bewegung, bei der moderne und futuristische technische Funktionen mit Mitteln und Materialien des viktorianischen Zeitalters verknüpft werden. Dadurch entsteht ein cooler Retro-Look. Ästhetik verbindet sich mit Technik, woraus sich ein Kult entwickelt hat.

Arduino ärgere dich nicht” präsentiert ein schönes Beispiel für ein Spiel im Steampunk-Design:

“Warum klassisch, wenn es auch mit LEDs geht?”


Smartphone zum Selberbauen aus Pappe

“RePhone Kit” ist ein modularer, vollfunktionsfähiger Smartphone-Bausatz für Bastler. Dem chinesischen Hersteller Seeed Studios gelang es, auf Kickstarter bereits etwa 200.000 USD einzusammeln. Dabei hat er sein Ziel von 50.000 USD bei Weitem überschritten. Der Bausatz soll nur etwa 39 USD kosten und ist somit erschwinglich. Das Gehäuse besteht aus Pappe. Interessant für Tüftler ist zusätzlich, dass die Module auch einzeln für andere Anwendungen einsetzbar sind. Interesse?

Hier geht's zur Kampagne: www.kickstarter.com/projects/seeed/rephone-kit-worlds-first-open-source-and-modular-p

Tech-Fans bewegen sich

Die “Maker Faire” hatte auch im Bereich Sport und Bewegung einiges zu bieten:

Ob eine interaktive Kletterwand, ein technisiertes Longboard mit eingebautem Elektroantrieb (über Drucksensoren auf der Standfläche gesteuert) oder eine Fahrradverkleidung für Strickfans - die Fantasie der kreativen Bastler kannte keine Grenzen.

Nicht nur auf der Fashion Week!

Wearables auf der Maker Faire Berlin

Auch ein aktueller Trend konnte beobachtet werden: Wearables, also Kleidung oder Accessoires zum Anziehen, die mit Technik versetzt sind, sind auf dem Vormarsch. Wörtlich bei der Modenschau der “Maker Faire”:

Zahlreiche Aussteller nahmen teil und präsentierten, welche beeindruckenden Effekte an die Kleidung angebrachte LEDs erzielen können. Dabei gibt es verschiedene Arten, LEDs zu applizieren: Sie können angenäht, angeklebt oder einfach aufgebügelt werden. Weitere Technik sorgte für aufregende Momente:

In Kombination mit Sensoren visualisierte ein Kleid den Herzschlag seiner Trägerin. Ein weiteres Kleidungsstück besaß Beschleunigungssensoren und reagierte somit auf die Bewegungen des Modells.

Wir freuen uns auf das nächste Get-together der Szene

Abschließend stellen wir fest, dass die Besucherzahlen der ersten “Maker Faire” in Berlin am alten Postbahnhof im Vergleich mit dem bewährten Standort in Hannover Congress Centrum etwas rückläufig waren. Der Postbahnhof in Berlin bietet jedoch ein eigenes Ambiente und Organisator Daniel Bachfeld ist mit dieser Premiere zufrieden. Für das kommende Jahr möchte er jedoch in eine größere Location umziehen und rechnet mit einem deutlichen Ausbau der Maker Szene in Berlin. Wir von VARIOBOT werden auf jeden Fall wieder mit dabei sein!

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