In Eggenstein-Leopoldshafen bei Karlsruhe fand am Wochenende unser zweitägiger Roboterworkshop mit der “Leobande” statt. Anmelden konnten sich bis zu zehn Kinder und Jugendliche. tibo-Entwickler Tino Werner unterstützte die Kinder gemeinsam mit Volkmar Spinnler und Max Werner als Workshopleiter beim Löten und Tüfteln.
Die Kursgebühren waren moderat und der Bausatz konnte im Anschluss zu einem reduzierten Preis erworben werden. Alle Teilnehmer hatten schließlich soviel Freude an ihrem tibo, dass jeder sich dazu entschloss, den kleinen Bot mit nach Hause zu nehmen.
Tag 1: Lust auf Löten – Ich baue einen Roboter
Im ersten Teil unseres Workshops entstand unser kleiner Roboter. Aus unserem VARIOBOT-Baukasten setzten und löteten wir tibo vollständig zusammen. Von klein auf und unter fachkundiger Anleitung.
„Du findest Roboter faszinierend? Technik interessiert dich? Du möchtest löten lernen?”
Unsere jungen Teilnehmer beantworteten diese Fragen aus dem Werbeflyer mit “ja”, denn die Kursplätze waren schnell ausgebucht. Die meisten Jungforscher waren zwischen sieben und zehn Jahre alt, aber auch ein Achtzehnjähriger befand sich unter den Teilnehmern.
Auch Tino Werners Familie beteiligte sich am Roboterevent: Der neunjährige Sohn Amin freute sich daher über seinen dritten selbst gebauten tibo; und auch Tochter Nadja wächst mit Robotern und Lötkolben auf. Wie ihre Mutter begleiteten auch andere Eltern ihre Sprösslinge zum Workshop:
So konnten gemeinsam erste Erfahrungen mit einem Lötkolben gesammelt werden. Eine Herausforderung für die Betreuer, die Eltern wie Kindern mit Rat und Tat unterstützten.
Löten für Anfänger und Fortgeschrittene
Nachdem die ersten Lötübungen absolviert waren, bauten die Teilnehmer Schritt für Schritt und im eigenen Tempo ihren Roboter zusammen. tibos Basiseinheit setzt sich aus Motoren, Rädern und
Batterien zusammen. Langweilig wurde keinem Kind, erst recht keinem Erwachsenen. Ein halb fertiger tibo kann nach dem Aufbau seines Fahrgestells bereits das erste Mal getestet werden. So war es
besonders spannend für die Jungkonstrukteure, ihren Bot erstmals in Aktion zu erleben. Sie testeten, ob alles funktionierte und ob alle Motoren richtig eingebaut waren.
Anschließend war die rote Experimentierplatine an der Reihe: Sensoren, Potenziometer und zahlreiche Sockel, die später mit Verstärkereinheit und Widerständen variabel bestückt wurden, löteten die Kinder an. Diese Bauteile bestimmen die Handlungen und Bewegungen, die der Roboter am Ende ausführen kann.
Tag 2: Wie steuere ich einen Roboter?
Ein Roboter, der sich autonom bewegt? Ganz ohne Fernsteuerung? Das war das Ziel unseres zweiten Workshoptages. Hier ging’s ans Eingemachte: tibo, den wir im ersten Teil zusammen gelötet hatten, wurde nun mobil. Auch wenn der Aufbau des Bausatzes am Vortag unterschiedlich schnell gelang, konnten alle Teilnehmer ihren Bot erfolgreich und ohne größere Komplikationen zum Leben erwecken. Zwei Kinder, die am Samstag wegen Krankheit nicht anwesend waren, erhielten am Sonntag einen bereits zusammengebauten Bot, sodass auch sie mitmachen konnten.
Endlich in Bewegung - tibo erkundet den Raum
Nach dem Vorbereiten der Widerstände und Kondensatoren wurde geschaltet und gesteckt: Die Kinder entdeckten die ersten Möglichkeiten, wie sich der kleine Kerl durch den Raum bewegen kann. Dafür „sieht“ tibo sich seine Umgebung ganz genau an. Mit der ersten Schaltung folgte der kleine Bot einer schwarzen Linie, die wir mit einem Isolierband aufgeklebt hatten. Funktionierte es mal nicht auf Anhieb, galt es auf Ursachenforschung zu gehen: Waren die Sensoren nicht justiert? Wurde tibo von einem Schatten abgelenkt? Gab es irritierende Lichtquellen wie Lampen in der Nähe?
Eine weitere Schaltung ermöglichte es dem Bot, auf Hindernisse zu reagieren und diesen gezielt auszuweichen. Spielerisch lernten die Kinder so die Möglichkeiten einer analogen Schaltung kennen.
Feedback eines Teilnehmers:
„Die Teilnahme am Workshop hat mir sehr viel Spaß gemacht. Das Zusammenbauen und Löten von tibo zusammen mit anderen tibo-Bauern war klasse. Obwohl ich bereits vorher Löterfahrungen gemacht hatte, konnte ich weiteres dazulernen. Auch das Programmieren am nächsten Tag war lustig. tibo funktioniert auch bei mir zu Hause sehr gut, manchmal ist er im Rückwärtsgang etwas rücksichtslos ;-) Es war auf jeden Fall sehr interessant, wie man tibo zusammen stecken und löten musste. Ich bin gespannt auf weitere Entwicklungen!“
Wir machen weiter!
Das Feedback fiel allgemein überaus positiv aus. Diese Gruppe bat um eine Fortsetzung der Kurse, um tibos Potenzial genauer zu erkunden. Zu entdecken gibt es schließlich genug mit dem kleinen Bot: Die Kinder werden neue Schaltungsmöglichkeiten und somit Verhaltensmuster kennenlernen und steuern können. Sie werden lernen, dass sie Schaltungen miteinander kombinieren können. Außerdem reagieren die Roboter aufeinander und interagieren auf vielfältige Weise. Es wird eine interessante Erfahrung werden: Welcher Bot folgt dem anderen und warum? Verhält er sich wie ein Lemming oder schafft er es, auf dem Tisch zu bleiben? Sieht tibo eine Wand? Wie ein Hund verfolgt er die schwarzen Schuhe? Viele witzige Situationen lassen sich mit dem selbst gebauten Roboter ausprobieren. Sicherlich haben die Kinder auch eigene Ideen, die sie ausprobieren möchten.
Für uns war diese Veranstaltung ebenfalls eine prägende und positive Erfahrung. Wir denken nun darüber nach, in welchem Rahmen wir zukünftig derartige Workshops durchführen möchten. Es bieten sich Schulen, Vereine oder Volkshochschulen an. Um solche Kurse anzubieten, sind wir auf die Unterstützung von engagierten jungen Leuten angewiesen. Die Kurse werden durch die Helfer mitgestaltet und mit der Zeit selbstständiggeleitet. Erfahrene Schüler können dabei, ganz nach dem Motto: „Lernen ohne Lehrer“, ihr Wissen an andere weiter geben und dabei soziale und pädagogische Kompetenzen erlangen.
Ein Workshop an eurer Schule?
Wir unterstützen dich gerne bei deiner Initiative. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen individuellen Workshop durchzuführen.
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Die Schule, der Förderverein oder ein Sponsor
erwerben einen Klassensatz Bausätze. Zwei Schüler können auch sehr gut an einem Bot arbeiten. Die erste Pioniergruppe baut die Roboter
vollständig auf und darf dabei mit dem Lötkolben experimentieren. Anschließend werden die Roboter für laufende Experimentierworkshops, AGs oder nachfolgende Klassen an der Schule aufbewahrt.
Jetzt können Schaltungen besprochen und ausprobiert werden.
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Die Veranstalter erhalten von uns eine gewünschte Anzahl an Bausätzen entgeltfrei zur Verfügung gestellt. Am Ende der
Workshops entscheiden Schüler und Eltern, ob sie den selbst gebauten tibo kaufen möchten. In beiden Fällen gibt es die Option, dass wir entweder
die zuständigen Lehrer und Kursbetreuer in die Thematik einführen oder jemand von uns an die Schule kommt, um den ersten Workshop gemeinsam mit den Betreuern zu leiten.
Interesse an einem Workshop? Kontaktiere uns!
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