Schon als Kind hatte ich eine ganz eigene Art, die Dinge zu betrachten – besonders, wenn es um Technik ging.
Ich war immer auf der Suche nach einfacheren und effektiveren Lösungen. Besonders spannend fand ich die Frage, wann wir das Verhalten eines Wesens als lebendig empfinden und wie wir das technisch umsetzen können.
Diese Neugier hat mich nie losgelassen und führte mich von den ersten Roboterentwürfen aus Fischertechnik bis hin zur Entwicklung meiner eigenen Erfindungen.
Meine Schulzeit verlief abenteuerlich: Trotz meiner technischen Begabung musste ich Umwege nehmen, um meinen Weg an die HTL BULME in Graz zu finden, eine Schule mit starkem Fokus auf Technik. Dort legte ich den Grundstein für meine späteren Entwicklungen und konstruierte meine erste Roboterspinne – inspiriert von der Effizienz und Eleganz natürlicher Bewegungen.
In meinem Studium in Telematik lernte ich die theoretischen Grundlagen der Informatik kennen, doch es waren die Braitenberg-Vehikel, die mich wirklich inspirierten: Ich entwickelte simpel aufgebaute Roboter, die mit einfachen Schaltungen komplexe Verhaltensweisen zeigten.
Im Zuge meiner Diplomarbeit entwickelte ich schließlich eine Spiel-KI für Abalone und gewann 2008 mit meiner Software sogar die internationale Computerolympiade.
Mein Traum, meine Ideen in die Welt zu bringen, ließ mich stets neue Wege beschreiten. Während meiner Zeit am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) forschte ich an künstlichen Händen für die Prothetik und humanoide Robotik.
Doch die Freude am kreativen Schaffen ließ mich nie los: Mein Erfinderdrang führte zur Entwicklung meines ersten marktfähigen Produkts, dem „Mystery Cube“ ein magischer Aufzug für das Kugelbahnsystem Cuboro®.
Die Entscheidung, 2013 den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, war für mich ein großer Schritt und zugleich eine spannende Herausforderung.
In diesem Jahr meldete ich meine beiden Patente an und widmete mich voll und ganz der Entwicklung von Roboter-Bausätzen, die Kindern und Jugendlichen Technik spielerisch näherbringen.
So entstand VARIOBOT® – aus der Idee, biologische Verhaltensweisen mit minimalem technischem Aufwand nachzubilden. Mit Bausätzen wie den DIY-Robotern varikabi und varikabo und der Roboterameise variAnt habe ich meinen Traum verwirklicht und inspiriere nun andere, selbst zum Tüftler zu werden.
Wenn ich nicht an neuen Projekten arbeite oder Roboter-Workshops veranstalte, bei denen mich gelegentlich meine Frau oder mein Sohn unterstützt, findet man mich oft beim Joggen oder Schwimmen am See, beim Freelineskaten oder gemeinsam mit meinem Sohn beim Roundnet-Spielen im Karlsruher Verein.
Tino Werner
Zahlreiche Prototypen und Hintergrundinformationen geben Aufschluss über die Umstände die den Entwicklungsprozess von varikabo beeinflusst haben.
Über die Entstehungsgeschichte der Roboterspinne spido, die in abgewandelter Form seit 2022 als Ameisen-Bausatz (variAnt) erhältlich ist.